Prof. Erich Mansen

Gutachten für Claus Lämmle

Die Arbeit von Claus Lämmle begleite ich aufmerksam, seit er nach der Grundklasse bei Prof. K.H. Seemann im Wintersemester 1983 in meiner Klasse das Studium der Malerei aufnahm. Die ersten Semester wurde begleitet von Aktstudien bei Professor Schuberth.

Wegen der konsequenten und qualitätvollen Malerei von Claus Lämmle bin ich gerne bereit, ein Gutachten abzugeben.
Claus Lämmle hat, vom ersten Tag seines Studium an, die Vorbereitung auf den Beruf eines Freien Malers ernstgenommen und ein frühgefundenes Bildkonzept beharrlich experimentierend vorangetrieben. In immer gleich großen, fast quadratischen Formaten wird Spontaneität gegen Ordnung gesetzt, wird Malerei prozeßhaft als Dualität von Emotion und Strenge vorgeführt, den zwei Extrempositionen seines Charakters.

Die Betrachtung des Malers im Handeln gilt der räumlichen Schichtung der Farben, ihrer im farbigen Umfeld jeweils exakt definierten Ordnung. Die Farbsetzung ist in der Spontaneität beherrscht und in der Strenge locker, dabei von großer sinnlicher Schönheit.

Der Versuch, den Ort der Farbe im Bild zu definieren, führte unter anderem zu beziehungsreichen Anordnungen von zwei oder mehreren Bildern im Raum. Mir ist kein anderer Versuch bekannt, mit einer eher lyrisch betonten und nuancenreichen Malerei in die räumliche Konstruktion zu gehen.

Ich halte die Arbeit von Claus Lämmle für einen wichtigen Beitrag zur Kunstentwicklung der Gegenwart und befürworte seine Förderung mit Nachdruck.

Prof. Erich Mansen – Akademie der Bildenden Künste, Stuttgart

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